„Leipziger Allerlei“ macht´s spannend

SF Oesterholz-Kohlstädt hatte sich für heute einiges vorgenommen.

Rania, sicherer Kopfball - Helena lautstark
Rania, sicherer Kopfball- Helena lautstark

Die deutliche 1:4-Pokalniederlage vom Dienstag sollte wettgemacht werden. Peter Burkerts Worte vor dem Spiel: „ Wir werden heute einen ganz anderen Gegner sehen, als am Dienstag.“ Bei hochsommerlichen Temperaturen sind heute auch die Rahmenbedingungen nicht zu unterschätzen. Des Weiteren standen nach kurzfristigen Absagen nur noch 13 von geplanten 18 Spielerinnen zur Verfügung. In der Vorbesprechung gab Coach Peter Burkert die Devise heraus: die Gegner in der eigenen Hälfte zu beschäftigen. Besondere Umstände erfordern halt auch einmal personelle Umbesetzungen auf den Positionen. Für viele sicher etwas überraschend, Jenni heute neben Janine L. im Sturm auflaufen zu lassen. Genau diese Maßnahme belebte das Offensivspiel der TuS-Frauen von Beginn an. Saya, Debo, Rania und Marie sorgten mit guten Leistungen für die nötige Sicherheit in der Defensive. Ani überzeugte als klassische 6.

klasse Parade, Helena sicher
klasse Parade, Helena sicher

 Aus der sicheren Deckung heraus mit schnellem Spiel über die Außen und etlichen Positionswechseln von Janine und Jenni konnten die Gäste sofort unter Druck gesetzt werden. In der 19. Spielminute schoss Janine L. nach einem klasse Zuspiel von Sally den TuS in Führung. Weitere gute Angriffe folgten.

Mehrkampfszenen im Fußball
Mehrkampfszenen im Fußball

Knapp 15 Minuten später der wohl schönste Angriff des Spiels: eine schnelle Kombination durch das Mittelfeld, der weite Ball erreicht Janine dieses Mal links. Geschickt an ihrer Gegenspielerin vorbei, spielt sie den Rückpass im richtigen Moment. Jenni fackelt nicht lange und lässt dem Keeper mit einem strammen Schuss aus 12 Metern keine Abwehrchance. Ein Blick ins Gesicht des Trainers sagt alles, taktische Maßnahme erfolgreich. Jetzt nur nicht nachlassen. Aufregung gab es dann kurz vor der Pause. Gästetorfrau Svenja Lehmann hatte mit Kreislaufproblemen zu kämpfen und musste ausgewechselt werden. Direkt vor dem Pausenpfiff starteten die Gäste einen der wenigen Angriffe. Ein hoher Ball im 16er des TuS. Eigentlich sichere Beute für Helena. Nach ihrem Zögern in dieser konfusen und unübersichtlichen Szenerie – sah alles ein bisschen wie „Leipziger Allerlei“ aus – landet der Ball nach einem Querschläger von Debo im eigenen Tor. Dann der Halbzeitpfiff.

Pause im Schatten
Pause im Schatten

Im Schatten am Rande des Platzes lobte Trainer Burkert sein Team für eine gute erste Halbzeit. Helena erwähnte auch ihre Unsicherheit beim Gegentreffer. Trotzdem hatten die Gäste eigentlich keine einzige Torchance erspielt. Sicher nur ein kleiner Trost für Debo. Mit viel Motivation und dem unbedingten Willen, hier gewinnen zu wollen ging es in die zweiten 45 Minuten. Leider konnte der Schwung aus der Anfangsphase nicht mitgenommen werden. Mit vielen Ballverlusten im Spielaufbau bremste sich der TuS immer wieder selbst aus. Nun kam auch der Kräfteverschleiß hinzu, bei nahezu 30 Grad sicher nicht einfach für alle Akteurinnen. Die Gäste konnten das Spiel etwas offener gestalten. Trotz einer Aufstellung mit drei Stürmern gelang es ihnen nicht, die TuS-Abwehr in ernste Schwierigkeiten zu bringen. Bis auf zwei, drei kleinere „Problemchen“ hatte die TuS-Defensive alles fest im Griff. Angesichts der Tatsache, dass der TuS eine optische Überlegenheit nicht konsequent ausnutzen konnte, vertieften sich die Sorgenfalten in Antlitz des Trainers.

Nicht zu verdecken: tiefe Sorgenfalten
Nicht zu verdecken: tiefe Sorgenfalten

Immer wieder hatten Janine L., Janine B., die mittlerweile für Sally eingewechselt wurde, gute Gelegenheiten liegen gelassen. Auch Kathrin und Antonia, die sich auf der rechten Seite abwechselnd mit Marie immer wieder ins Offensivspiel einschalteten, konnten den finalen Schuss nicht landen.

Antonia, effektiv im Mittelfeld
Antonia, effektiv im Mittelfeld

Bei einem unglücklichen Zusammenstoß verletzte sich auch noch die zweite Torfrau der Gäste, konnte aber erfreulicherweise weiterspielen. Mehrere zentral auf das Tor abgegebene Schüsse landeten in den sicheren Fangarmen der Ersatztorfrau. In der brütenden Mittagshitze bedeutete der Schlusspfiff eine Erlösung für die Spielerinnen. Mit 2:1 besiegt der TuS die SF Oesterholz-Kohlstädt, am Ende etwas glücklich, aber dennoch letzten Endes verdient. Am kommenden Wochenende reist der TuS als neuer Tabellenvierter zum 5. nach Brakel.

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