Das Vereinslokal Ende der 60er

Sport, Musik und das Vereinslokal Ende der 60er im Detmolder Vorort!

Ein unvollständiger Rückblick auf die Zeit, die ich im Nachhinein als prägend (in bestimmter Hinsicht) für mich empfunden habe:

Die „Rattles“ mit Achim Reichel aber auch die „Lords“ spielten Ende der 60er im Volkshaus (abgerissen, heute … ). Der Umgang mit bestimmten städtischen Jugendlichen war für uns Vorortler durchaus nicht unproblematisch. Gepöbelt wurde immer, meist aber erst nach den Konzerten, wenn es durch die schmalen Gänge zum Ausgang ging. Oft half uns nur die gute Kondition (Weglaufen … wir waren ja bestens trainiert!) vor körperlichen Konfrontationen, die wir nicht wollten.

Im Falkenkrug spielten zu der Zeit beispielsweise „Casey Jones and the Governers“, die dann Sonntag nachmittags im „Hotel Stadt Frankfurt“ ( heute Rossmann … ) auch mal zum Tanztee spielten. Detmold war Ende der 60er eine reine Beamtenstadt. Die „neue“ Musik, so empfinde ich es auch noch heute, war für uns Heranwachsende ein Katalysator. Hatten wir doch bis dahin kaum Möglichkeiten uns außerhalb von Kirche, Schwimmbad, Sportverein usw. zu treffen! Jetzt gab es plötzlich diese neuen Möglichkeiten. Später dann etablierte sich dazu auch die Kneipenszene. Die „Berta“ in der Hornschen Straße, die so gar nichts mehr mit einer Gaststätte im herkömmlichen Sinn zu tun hatte, war zentraler Anlaufpunkt. Für viele damals die Kommunikationsplattform überhaupt, alles wurde dort verabredet! Internet gab es ja nicht.

Wir Vorortler kamen aber immer wieder zurück zum Dreierkrug, Otto der Wirt (später Willi) hatte immer ein Ohr für uns! So konnte man zum Monatsende auch mal einen Deckel machen, wenn man knapp bei Kasse war! Zwar nervte es andere Gäste, wenn wir in der Musikbox 10x „I Can Get No Satisfaction“ dudeln ließen, aber der „Dreier“ sperrte uns nicht aus! Das war ziemlich einzigartig mit den verschiedenen Generationen in der Kneipe. Die Currywurst bei Otto war zudem immer ein Highlight zum Abschluß des Tages, Figurprobleme kannten wir ja nicht.

Zum guten Miteinander geholfen hat sicher, dass wir, die wir dort abends noch Karten spielten und ein Bier tranken, so zu sagen die „Zukunft“ des Fußballsports im TuS darstellten. Anders ausgedrückt: Wir waren Teil des Sportvereins! Im Vereinslokal fühlten wir uns zu Hause und nicht ausgegrenzt. Vieles, was dazu gehört einen Sportverein „am Laufen“ zu halten erfuhren und diskutierten wir dort.

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